Doppelter Erfolg im Landeswettbewerb RegioWIN 2030

Freuten sich über zwei Auszeichnungen für den Ostalbkreis (von links): Der Hochschulrektor Gerhard Schneider, der Aalener OB Thilo Rentschler, Landrat Dr. Joachim Bläse, der Heubacher Bürgermeister Frederick Brütting, der Gmünder OB Richard Arnold und Andrea Hahn von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung-Europabüro-Kontaktstelle Frau und Beruf(Foto: Landratsamt Ostalbkreis, Pressestelle)

Jury prämiert zwei Leuchtturmprojekte im Ostalbkreis

Als eine von elf Wettbewerbsregionen in Baden-Württemberg hat der Ostalbkreis eine unabhängige Jury des Landes mit seiner Innovationsstrategie NiO – „Nachhaltige Innovationen im Ostalbkreis - Zukunftsideen für Mensch & Umwelt“ überzeugt. Die virtuelle Prämierungsveranstaltung zum Wettbewerb RegioWIN 2030 (Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit) fand am 14. April 2021 statt. In diesem Rahmen wurden auch zwei Projekte mit erheblicher regionaler Hebelwirkung zu sogenannten Leuchtturmprojekten gekürt. Die „KI-Werkstatt Mittelstand“ an der Hochschule Aalen und der albturm mit Zukunftsforum in Heubach haben nun die Möglichkeit, eine Förderung aus den Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes in der EU-Förderperiode 2021-2027 zu beantragen. Der Wettbewerb wurde gemeinsam vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz durchgeführt.

Landrat Dr. Joachim Bläse zeigte sich über den Ausgang des Wettbewerbsverfahrens hoch erfreut: „Gemeinsam haben Hochschulen, Kommunen, Wirtschaftsakteure, Kammern und Verbände sowie die Zivilgesellschaft im Ostalbkreis an einer Zukunftsvision und an Zukunftsprojekten für unsere Region gearbeitet. Mit Unterstützung des Landes und der EU können nun zwei Leuchtturmprojekte mit europäischer Strahlkraft realisiert werden, mit denen wir insbesondere auch den Transformationsprozess unseres Wirtschafts- und Lebensraums aktiv begleiten können. So entsteht ein sichtbarer Mehrwert für den Landkreis und darüber hinaus. Mein Dank gilt allen beteiligten Akteuren für die konstruktive und gewinnbringende Zusammenarbeit.“

Diese Zusammenarbeit hatte sich bereits im RegioWIN-Wettbewerb für die Förderperiode 2014 - 2020 als sehr erfolgreich erwiesen und soll daher auch kontinuierlich fortgesetzt werden. Aus der vergangenen Förderperiode sind die Leuchtturmprojekte Zentrum Technik für Nachhaltigkeit (ZTN) an der Hochschule Aalen und die Europäische Ausbildungs- und Transferakademie für junge Erwachsene (EATA) in Ellwangen hervorgegangen.

Wettbewerb RegioWIN 2030

Anknüpfend an die sehr guten Erfahrungen mit dem Vorgänger-Wettbewerb RegioWIN hat das Land Baden-Württemberg auch in der Förderperiode 2021-2027 einen Wettbewerb um Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) ausgelobt. Der Startschuss für RegioWIN 2030 fiel im Februar 2020. Im Rahmen des Wettbewerbs wurden funktionale Räume in Baden-Württemberg aufgerufen, sich mit ihren Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen, um die regionalspezifischen Transformationsherausforderungen und Zukunftschancen zu identifizieren. Auf dieser Basis sollten regionale Entwicklungskonzepte ausgearbeitet und zukunftsweisende Projekte vorgeschlagen werden, die aus EU- und Landesmitteln gefördert werden können.

Nach dem Erfolg im Vorgängerwettbewerb hat sich der Ostalbreis auch im laufenden Wettbewerb RegioWIN 2030 mit drei Leuchtturm- und zwei Schlüsselprojekten beworben. Die beiden prämierten Leuchtturmprojekte können nun offiziell beantragt und in dieser EFRE-Förderperiode aus den EU- und Landesmitteln kofinanziert und umgesetzt werden. Für die ebenfalls regional sehr bedeutsamen Schlüsselprojekte werden in Zusammenarbeit mit den Landesministerien anderweitige Fördermöglichkeiten ausgelotet.

Im Laufe des Verfahrens ist es sogar gelungen, das ursprünglich als Leuchtturmprojekt des Forschungsinstituts Edelmetalle und Metallchemie fem geplante „Innovationslabor für digitale Prozesstechnik, Energietechnik und Leichtbau“ aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau zu finanzieren, so dass nun eine schnelle Umsetzung möglich ist.

Bei den Leuchtturm- und Schlüsselprojekten handelt es sich im Einzelnen um folgende Maßnahmen:

Prämierte Leuchtturmprojekte

KI-Werkstatt Mittelstand

Aufbauend auf der starken Forschung und der hervorragenden Infrastruktur an der Hochschule Aalen werden in der KI-Werkstatt Mittelstand die regionalen Innovationskapazitäten zum Thema Künstliche Intelligenz nachhaltig aufgebaut. Dadurch sollen die mittelständischen Unternehmen und Start-Ups in Ostalbkreis darin unterstützt werden, neue Methoden, Technologien und Geschäftsmodelle einzuführen. So können über KI-getriebene Innovationen die Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung der Region gesteigert werden. Umgesetzt wird die KI-Werkstatt Mittelstand im „Digital Innovation Space“, das an der Hochschule Aalen entstehen wird.

albturm mit Zukunftsforum

Eines der bestimmenden Forschungs- und Handlungsfelder in Wissenschaft und Wirtschaft der nächsten Jahre und Jahrzehnte wird die urbane Transformation und die Entwicklung von Wohngebäuden mit CO-neutraler Herstellung und Energieversorgung sein. Der albturm aus acetyliertem Buchen-Furnierschichtholz, als zukunftsweisende technologische Innovation im Holzbau und mit 61,5 m höchster Holzturm Deutschlands, wird durch das zu 100 % in zirkulärer Wertschöpfung entwickelte Zukunftsforum komplettiert. Alburm und Zukunftsforum, die am Albtrauf bei Heubach enstehen werden, sollen eine Plattform zum gesellschaftlichen Diskurs zum klimaneutralen Wandel von Energie, Ressourcen, Landnutzung und Urbanisierung bieten.

Schlüsselprojekte

Transferzentrum für Effizienz, Klimaschutz und Klimaanpassung Ostalb (TEKKO).

Der Klimawandel und dadurch bedingte Umweltveränderungen werden die regionale Wirtschaft im Ostalbkreis, insbesondere KMUs und Kommunen, bereits in naher Zukunft mit nie dagewesenen Herausforderungen und Umwälzungen konfrontieren. Mit TEKKO soll ein Wissenstransferzentrum geschaffen werden, welches Start-ups, KMU, Handwerk und Kommunen zu den genannten Themen informiert, Ängste und Zweifel nimmt, begeistert, motiviert, Hilfestellung leistet und konkrete Projekte umsetzt und Nachahmer generiert. Der besondere Mehrwert des Transferzentrums wird durch die Kombination aus Beratung / Weiterbildung / Netzwerkbildung, der Erhöhung der Sichtbarkeit und Nachvollziehbarkeit von aktuellen technischen Lösungen und der Stimulierung von neuen Geschäftsideen - insbesondere durch die Generierung eines „Green Innovation Hub“ - erreicht.

ASPEN – Wasserstoffkompetenzzentrum Schwäbisch Gmünd

Der Ostalbkreis ist durch zahlreiche Unternehmen in der Automobilzulieferindustrie bereits jetzt stark vom Transformationsprozess betroffen. Die vom Automobil geprägte Industriestruktur in Schwäbisch Gmünd bietet eine ideale Grundlage und Potenziale zur Stärkung der regionalen Innovationsfähigkeit. Die Stadt entwickelt mit ASPEN daher einen nachhaltigen Technologiepark auf Grundlage eines Wasserstoffkompetenzzentrums. Dazu wird mit weiteren Partnern die Projekt-GmbH ASPEN gegründet, deren Aufgaben sich aus Flächenmanagement, Fachkräftevermittlung, Forschung und Entwicklung sowie Koordination der vorhandenen und Gewinnung neuer Partner zusammensetzen. ASPEN vereint Produktion und wirtschaftsnahe Forschung auf einer Fläche und ist damit ein wichtiges Instrument, um den Transformationsprozess in der Automobilindustrie für unsere Region eng zu begleiten.

Campus Automotive Research - Mobility and Automation (CAR-MA)

Die Automobilwirtschaft befindet sich in einem tiefgreifenden und komplexen, vor allem aber auch sehr dynamischen Wandlungsprozess. Die Entwicklung neuer Antriebstechnologien, die Digitalisierung, die Entstehung neuer Geschäftsmodelle bestimmen diesen Wandlungsprozess und lassen aus dem singulären Automobil ein kommunikatives System werden, das mit seiner Umwelt über Internet, Sensoren und Kameras interagiert. Das interdisziplinäre Großforschungsprojekt „CAR-MA“ realisiert eine Kooperation von Spitzeninstitutionen auf den Gebieten Ingenieurwissenschaften/(Fahr-)Simulation, Informatik / Automatisiertes Fahren und Medizin / sensorische Systeme. Auf dem geplanten ForschungsCampus wird ein hochstandardisiertes, überdachtes „on-road“ Testareal mit einem Forschungsgebäude zur medizinisch-sinnesphysiologischen Funktionsdiagnostik sowie einem Hochleistungs-Fahrsimulator zusammengeführt.

 

 

 
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