Neue Materialien und Oberflächentechnik: Schlüsseltechnologien für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung

Neuartige Materialien spielen eine grundlegende Rolle bei der „grünen“ Transformation der Wirtschaft: Sie ermöglichen Rohstoff-, Energie und Wassereinsparungen sowohl im Produktionsprozess als auch bei der Nutzung und Verwertung der Produkte. Fortschritte in der Material- und Werkstoffforschung bilden den Ausgangspunkt für Innovationen in vielen anderen Anwendungsbereichen: in der Medizin, der Mikroelektronik oder in der Batterieforschung.

Das BMBF fördert kontinuierlich die Material- und Werkstofftechnologieforschung im Rahmen des Programms „Vom Material zur Innovation“. Diese Förderung wurde Anfang 2022 mit der Veröffentlichung des „Eckpunktepapiers zur Förderung der Materialforschung“ neu ausgerichtet. Die Materialforschung soll noch stärker zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung beitragen und die technologische Souveränität Deutschlands auf diesem Gebiet sichern. Auch das Land Baden-Württemberg definiert „Neue Materialien und Oberflächentechnik“ als eine der zentralen Schlüsseltechnologien der Zukunft.

Material- und Werkstoffforschung im Ostalbkreis

Den Ostalbkreis zeichnet eine ausgewiesene Kompetenz auf dem Gebiet der Materialforschung und Oberflächentechnik. Zukunftweisende Lösungen auf diesem Gebiet werden anwendungs- und wirtschaftsnah am Forschungsinstitut für Edelmetalle + Metallchemie in Schwäbisch Gmünd erarbeitet. Materialwissenschaften und Oberflächentechnik bilden auch einen der zentralen Forschungsschwerpunkte an der Hochschule Aalen: Hier sind das Institut für Materialforschung, Forschungsinstitut für Innovative Oberflächen und das Institute of Polymer Science and Processing (iPSP) angesiedelt. Zukunftsweisende Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Materialwissenschaften und Technologien für energieeffiziente Produkte werden an der Hochschule Aalen im Rahmen des Kooperationsnetzwerks SmartPro in Zusammenarbeit mit zahlreichen regionalen, überregionalen und internationalen Netzwerkpartnern umgesetzt.

Zwei neue Forschungsgebäude mit 31 modernen Laboren ergänzen seit 2020 die herausragende Forschungsinfrastruktur der Hochschule Aalen auf dem Gebiet der Materialwissenschaften: das Zentrum innovativer Materialien und Technologien für effiziente elektrische Energiewandler-Maschinen (ZiMATE) und das Zentrum Technik für Nachhaltigkeit (ZTN). Am Forschungsinstitut Edelmetalle + Elektrochemie entsteht seit 2022 das neue Innovationslabor „K15“, in dem die Forschung auf dem Gebiet der Materialwissenschaft und der Oberflächentechnik erweitert und intensiviert werden soll.

 

Förderprogramme und Fördermöglichkeiten

Ein erheblicher Anteil der Förderung der Materialforschung durch das BMBF erfolgt im Rahmen der institutionellen Förderung von Forschungseinrichtungen. Darüber hinaus sieht die Umsetzung des Forschungsprogramms "Vom Material zur Innovation" thematische Bekanntmachungen, KMU-Förderung, Nachwuchsförderung sowie die Förderung transnationaler Forschungsprojekte im Rahmen des ERA-Nets vor:

  • SynBatt
    Im Rahmen des Förderaufrufs „Effizienzsteigerung und Nutzung von Synergieeffekten in der Batteriezellfertigung für die Elektromobilität" (SynBatt) fördert das BMBF die Vernetzung und Nutzung von Synergien zur Effizienzsteigerung der Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige Batteriezellproduktion. Gefördert werden Verbundprojekte zwischen Industrieunternehmen vor allem aus den Bereichen der Automobilindustrie, Zulieferindustrie sowie des Maschinen- und Anlagenbaus als industrielle Verbundprojekte ohne und mit Beteiligung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
    https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2021/12/2021-12-22-Bekanntmachung-SynBatt.html
  • BattFutur – Nachwuchsgruppen Batterieforschung
    „BattFutur“ fördert Einzelvorhaben an Hochschulen (Universitäten/Fachhochschulen) und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die relevante Fragestellungen der Batterietechnologien adressieren und zur weiteren Qualifizierung sowie Förderung der wissenschaftlichen Selbständigkeit der Nachwuchsforscher geeignet sind.
    https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2020/08/3109_bekanntmachung
  • Förderprogramm Batterieforschung
    Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg fördert im Rahmen der Ausschreibung „Batterieforschung für ein wettbewerbsfähiges und klimaneutrales Ökosystem Batterie“ wirtschaftsnahe Forschungs- und Technologietransferprojekte an Forschungseinrichtungen und Hochschulen mit Sitz in Baden-Württemberg. Anträge können bis zum 25. Juli 2022 gestellt werden.

  • Aktuelle Förderaufrufe des BMBF
    Die aktuellen Bekanntmachungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aus dem Bereich der Materialforschung finden Sie unter folgendem Link.
    https://www.werkstofftechnologien.de/foerderung/foerderbekanntmachungen