Schlüsseltechnologie mit erheblicher wirtschaftlicher Hebelwirkung
Die Basistechnologie der Photonik kann in vielen Technologiefeldern – von der Sensorik, Messtechnik und Elektronik über die Biotechnologie und Life Science/Medizintechnik bis hin zum Quantencomputing – nutzbringend eingesetzt werden. Daher wird die Photonik nicht nur auf der Landesebene, sondern auch auf der Bundes- und EU-Ebene als „Schlüsseltechnologie“ definiert.
So listetet die EU-Kommission die Photonik als eine der sechs „Schlüsseltechnologien“ (key enabling technologies), die für die industrielle Zukunft Europas strategisch wichtig sind. Die Bundesregierung bezeichnet die Photonik in der „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation“ – dem zentralen Strategiedokument zur Festlegung der Prioritäten der Forschungs- und Innovationspolitik der Bundesregierung in der aktuellen Legislaturperiode – als eine „Schlüsseltechnologie des digitalen Wandels“, in der Deutschland eine „weltweit führende Stellung erreichen und ausbauen“ will.
Das Photonik-Ökosystem im Ostalbkreis
Die Region Ostwürttemberg ist mit dem Cluster „Photonic Valley Ostwürttemberg“ bereits heute sehr stark im Bereich Photonik positioniert. Das regionale Cluster zählt über 60 Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden und wird sowohl durch international tätige und weltmarktführende Unternehmen wie Carl Zeiss AG und HENSOLDT Optronics GmbH als auch durch zahlreiche innovative kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geprägt. Das landesweite Innovationsnetz für Optische Technologien Photonics BW e. V. hat seinen Sitz in der Region und fungiert als branchenübergreifende Plattform für den intensiven fachlichen Austausch rund um die Photonik und Quantentechnologien. An der Hochschule Aalen ist das Zentrum für Optische Technologien (ZOT) der Fakultät Optik und Mechatronik sowie das LaserApplikationsZentrum (LAZ) der Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik angesiedelt. In Oberkochen entsteht aktuell eine Außenstelle des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB). Der Ostalbkreis setzt sich für die Stärkung des gesamten Photonik-Ökosystems durch die Beteiligung an der Finanzierung von zwei Stiftungsprofessuren im Bereich Photonik.
Die Sonderauswertung des Prognos-Zukunftsatlas für den Ostalbkreis verdeutlicht die starke regionale Spezialisierung des Ostalbkreises in der Zukunftsbranche „Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen“ und damit in der Schlüsseltechnologie Optik/Photonik. Der Ostalbkreis zählt in der Auswertung des Prognos-Instituts zu den bundesweit TOP 20 Standorten dieses Technologiefelds und weist in dieser Technologie besonders hohe Wachstumsraten der Beschäftigung auf.